Hackschnitzel als Energieholz
An- und Verkauf
Brennholz spielt in Bayern eine bedeutende Rolle als alleiniger oder zusätzlicher Energieträger für private Haushalte. In einem Viertel aller deutschen Privathaushalte wird mit Holz geheizt, wobei bisher hauptsächlich Stückholz eingesetzt wird. Insbesondere in Ein- und Zweifamilienhäusern werden große Mengen an Scheitholz aus Wald, Garten und Anfall im Haushalt verbraucht. Hinzu kommen weitere Energieholz-Arten wie Pellets, Briketts und Hackschnitzel.
Hackschnitzeln fällt dabei eine besondere Stellung zu, denn im Gegensatz zu anderen Verwertungsformen können Hackschnitzel meist regional da gekauft und auch verwertet werden, wo sie anfallen. Außerdem entfallen die Kosten und auch die Transporte für die Weiterverarbeitung. Somit sind Hackschnitzel eine ökologisch sehr sinnvolle und nachhaltige Energieform.
Holzreste als ökologische Alternative
Holz ist ein wichtiger Energieträger und wird vor allem zur Wärmeerzeugung eingesetzt. An den erneuerbaren Energien hat feste Biomasse hier einen Anteil von über 75 %. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Waldrestholz. Die Baumartengruppe Fichte, also alle Nadelholzarten außer Kiefer, Douglasie, Tanne und Lärche, haben den größten Anteil am Energieholz aus dem Wald. Es folgen Buche, Kiefer, Lärche und zuletzt Eiche.
Der Wald ist die traditionelle Quelle für Energieholz. Bei Forstarbeiten fällt neben dem als Brennholz verwertbaren Stückholz auch Waldrestholz an. Diese "Reste" sind das klassische Energieholz. Innerhalb der letzten zwanzig Jahre hat sich die energetische Holznutzung verdreifacht. Über ein Viertel des Holzeinschlages im Wald wird energetisch verwertet.
Hackschnitzel als Energiequelle
In der Nutzung der Holzenergie nimmt Bayern bundesweit die Spitzenposition ein. Holz wird vor allem als Kaminholz (das klassische Brennholz) sowie als Hackschnitzel und Holzpellets zur Wärmegewinnung eingesetzt, aber auch zur Stromerzeugung in Kraftwerken. Bayern nimmt bundesweit die Spitzenposition in der Nutzung der Holzenergie ein, wobei das nachhaltig nutzbare Potenzial der Holzenergie noch nicht ausgeschöpft ist.
Als Brennstoff finden Hackschnitzel vor allem Verwendung in Hackschnitzel-Heizwerken und -Heizkraftwerken, sowie in Hackschnitzel-Heizungen für Privathaushalte. Die Brennstoffkosten liegen unter denen vergleichbarer Biobrennstoffe wie Holzpellets oder Scheitholz. Hackschnitzel haben einen Heizwert von ca. 3,3 - 4,3 kWh/kg oder 783 kWh/m³ in Abhängigkeit der Feuchte. Mit 10 bis 15 srm Hackschnitzel ersetzen Sie ca. 1000l Heizöl.
In geeigneten Heizungsanlagen können sich mit Hackschnitzeln als Brennstoff die Heizkosten um bis zu 60% im Jahr verringern. In privaten Heizanlagen sollte die Restfeuchte des Hackgutes bei max. 30% liegen – größere Hackschnitzelanlagen können eine höhere Restfeuchte ausgleichen, da der Brennstoff in der Anlage vorgetrocknet wird. Die Energiebilanz gegenüber oft verwendeten Holzpellets ist wesentlich besser, da weniger Arbeitsschritte bis zum fertigen Brennmaterial benötigt werden.
So genannte "Waldhackschnitzel" bestehen aus Waldrestholz (hier Fichte) mit einem hohen Anteile an Nadeln, Rinde und Ästen.
"Weiße Hackschnitzel" besitzen einen wesentlich höheren Brennwert und bestehen aus reinem Energie-Rundholz bzw. Stammholz.
1 srm (= Schüttraummeter, also lose geschüttete Holzmenge von einem Kubikmeter) Hackschnitzel kann bis zu 70 Liter Heizöl ersetzen.